Neujahrsgruß 2011 und Rückblick
Montagsbewegte, liebe Freundinnen und Freunde
des Vereins Üsoligenial Heidelberg Rhein-Neckar e.V.
Das Neue Jahr steht vor der Tür, Grund ein wenig auf das alte Jahr zurückzublicken. Unser überparteilicher gemeinnütziger Verein hat sich im letzten Jahr gefestigt und weiterentwickelt, das zeigt nicht zuletzt unser Kulturfest am 4. Dezember in den Räumen von der Gewerkschaft Verdi in HD. In unsrem neuen 5 köpfigen Vorstand sind 4 betroffene Menschen von Hatz 4 aktiv.
Wir geben sowohl inhaltliche Impulse in die Gewerkschaften hinein und wir sind Teil der wöchentlichen Montagsbewegung, die jetzt in das 6. Jahr geht.
Unsere regelmäßige und fundierte Beratung und teilweise Begleitung in die Ämter von Menschen die durch Hartz 4 in Armut, Ausgrenzung bis hin zur Verzweiflung getrieben werden , wird immer bekannter und genießt Respekt und Anerkennung.Hartz 4 ist eben nicht nur ein Thema für Hartz 4 Abhängige. Dieses Gesetz wurde 2004 von der Rot/Grünen Bundesregierung im Auftrag der großen Internationalen Monopol-Konzerne eingeführt. Zweck war und ist die Löhne und Gehälter der Beschäftigten zu senken und dabei die Gewerkschaften zu schwächen.
Seit Hartz 4 und Agenda 2010 sind die Dumpinglöhne geradezu explodiert. Leih- und Zeitarbeit, sowie Mini, 1 Euro- und andere prekäre Arbeitsverhältnisse gehen in die Millionen, während sozialversicherte Vollzeitjobs täglich abnehmen. Ja selbst im sogenannten Wirtschaftsaufschwung, nehmen sie ab. Der Wirtschaftsminister spricht großmundig sogar vom Wirtschaftsaufschwung XXL, obwohl er genau weiß, dass, wenn die Produktion in der Finanz- und Wirtschaftskrise, 20 Stufen in den Keller rutscht und es jetzt 12 Stufen wieder nach oben zeigt, insgesamt die Produktion immer noch im Keller ist. Die Gefahren ,dass es bald wieder zu solch einem wuchtigen oder noch größerem Crash kommt sind nach wie vor nicht beseitigt.
Ja, das Jahr 2010 war ganz schön durchwachsen. Der Regierung ist es durch die öffentlich vermarktete Sarrazin Diskussion und den immer wiederkehrenden und manchmal dubiosen Bombendrohungen gelungen, die Diskussion um das asoziale 80 Mrd. „Sparprogramm“ gegen die Bevölkerung und insbesondere gegen Hartz 4 Abhängige, in den Hintergrund zu schieben.Da war die zentrale bundesweite Demonstration der Montagsbewegung in Berlin am 16. Oktober, an der 7000 Menschen teilnahmen, geradezu ein wichtiger Impuls und Vorlage für einen „Heißen Herbst“ wie wir es nannten. DGB Vorsitzender Sommer spricht jetzt von einem „heißen Frühling“.Auch wenn es dem einen oder anderen Aktivisten innen viel zu langsam mit dem Widerstand geht. Es tut sich was in den Köpfen der Menschen. Das Profitsystem Kapitalismus wird immer mehr kritisiert und es wird mehr und mehr darüber diskutiert und nachgedacht, wie wir eine Gesellschaft hinbekommen, wo der Mensch im Mittelpunkt steht ,und eben nicht der „schnöde Mammon“ für einige Wenige.Der breite Protest gegen Stuttgart 21 und der hartnäckige Kampf gegen die Verlängerung des kriminellen Atomprogramms der Bundesregierung (Halbwertzeiten für die Lagerung 10 000 Jahre!!!) sind dabei nur Vorboten.Ich bin fest überzeugt, das trotz der immer dreisteren gesetzlichen Verschärfungen der Bundesregierung ,bei demokratischen Rechten und sozialen Errungenschaften,wir optimistisch ins Jahr 2011 gehen können. Widerstand gibt es weltweit und Milliarden von Menschen sind auf Dauer stärker als die Eigner der internationalen Monopole.
Zum Schluß möchte ich noch zwei unserer Mitglieder und Montagsdemonstrantinnen besonders erwähnen.Das ist Frau Dr. Hannelis Schulte, Pfarrerin i.R. die im Dezember 90 Jahre alt geworden ist, immer noch regelmäßig Montags auf dem Bismarckplatz steht und am offenen Mikrophon eine persönliche Rede hält!
Herzlichen Glückwunsch auch noch auf diesem Wege. Gesundheit und einfach weiter so. Wir brauchen so konsequente mutige Menschen, die zeigen was möglich ist, nicht nur für unsere Jugend.
Und es ist Jane Zahn, 30 Jahre jünger, die Montag für Montag bei jedem Wetter mit der Gitarre im Arm auf den Bismarckplatz kommt uns und die Bevölkerung mit aufklärerischen, garstigen, kritischen und teilweise wütenden Lieder aufrüttelt, aber auch mit liebevollen Liedern zeigt, dass eine Welt ohne Kriege, Ausbeutung und Unterdrückung möglich ist. Das gemeinsame Kulturfest welches sie durch ihre Lieder wesentlich mitprägte und an dem über 20 Personen aktiv an ihrem gelingen teilnahmen, zeigt, dass wir überparteilich ganz viel hinbekommen und lernen uns auf einander zubeziehen ,trotz unterschiedlicher Erfahrung, Prägung und/ oder religiöser und politischer Weltanschauung.
Gemeinsam organisiert kämpfen, feiern, diskutieren, ausruhen und Kraft schöpfen und sich gegenseitig unterstützen, bilden eine Einheit im Kampf für eine befreite Gesellschaft.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen für 2011 Gesundheit, Erfolge und das jedem seine Wünsche in Erfüllung gehen
Euer
Matz Müllerschön
Für alle die, die noch kein Mitglied sind:
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