Kampf der Atomkraft
Ca. 250 Menschen bei Mahnwache auf dem Heidelberger Bismarkplatz
Heidelberg (Korrespondenz) – Zirka 250 Menschen drängten sich am vergangenen Montag, 14. März, um 18 Uhr, auf dem Heidelberger Bismarkplatz zur Mahnwache wegen der Atomkatastrophe in Japan. Die Stimmung war eindeutig: „Abschaltung aller AKWs auf Kosten der Konzerne“ war die Aussage des Abends.
Mitten unter den Menschen, die zu der vom Bündnis „abgeschaltet“ organisierten und von der Umweltschutzorganisation BUND, und Robin Wood unterstützten Mahnwache waren auch – wie immer um diese Zeit – die Aktiven der Montagsdemonstration gegen Hartz IV und Sozialabbau.
Nachdem im Rahmen der Mahnwache die Vertreter der bürgerlichen Umweltschützer und eine Sprecherin der Grünen gesprochen hatte, eröffneten die Montagsdemonstranten das offene Mikrofon, an dem ein Vertreter der MLPD, Mitglieder des Vereins Üsoligenial, ein Vertreter der Linken und verschiedene Passanten sprachen. Die Meinung auf dem Platz war klar. Die Atomkatastrophe in Folge des Bebens wäre vermeidbar gewesen, hätte man von Anfang an auf den gesunden Menschenverstand gesetzt und gar nicht erst mit dem Bau der AKWs begonnen. Trauer und Solidarität mit den betroffenen Massen in Japan war allerorten zu spüren.
Gleichzeitig richtete sich die Aufmerksamkeit der Menschen auf die deutschen AKW, von denen die Regierung bis zu diesem Abend behauptet hatte, sie seien sicher und man müsse sich nicht sorgen. Das sahen die Demonstranten auf dem Bismarkplatz naturgemäß anders. Mit Schrottreaktoren wie Biblis, Neckar-Westheim und Phillipsburg, die seit Jahren immer wieder Störfälle produzieren, in unmittelbarer Nähe, rückte die Katastrophe in Fukushima den Menschen in Heidelberg besonders drastisch vor Augen, was auch bei ihnen passieren kann.
Entsprechend stark beklatscht wurden die Beiträge, in denen die Abschaltung aller Reaktoren weltweit auf Kosten der Konzerne und der Übergang zu regenerativen Energien gefordert wurden. Die Stimmung unter den Menschen ist besorgt und wütend. Kein Wunder, dass die Regierung vorerst von der Verlängerung der AKWs Abstand nehmen musste.